ETS Plus Emissionshandel: Strommarktsimulationen für das IFW

Energynautics wurde vom Institut für Weltwirtschaft (IFW) in Kiel beauftragt, im Rahmen eines größeren Forschungsprojektes zur Reform des EU-Emissionshandelssystems ETS beauftragt, den Einfluss höherer Emissionspreise auf den deutschen Strommarkt und Kraftwerkspark zu ermitteln. Das primäre Ziel war dabei, den Emissionspreis zu ermitteln ab dem sich EE-Erzeugung ohne weitere Förderung am Markt gegen konventionelle Erzeuger durchsetzen könnte. Der Fokus lag dabei insbesondere auf Erzeugung aus Biogas und Biomasse, da Wind und PV teilweise bereits heute wettbewerbsfähig sind.

Im Projekt wurde der europäische Strommarkt mit verschiedenen Rahmenbedingungen bezüglich Brennstoff- und Emissionspreisen modelliert und simuliert. Dazu wurde das Energynautics-Optimierungstools ENAplan verwendet, welches die Modellierung von Märkten und Netzen ermöglicht. In diesem Fall wurden lediglich Marktsimulationen ohne detaillierte Netzberechnungen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass ungeförderte Wind- und PV-Anlagen bereits bei Emissionspreisen ab 25 €/t CO2 (Baseline: 14€/t Anfang 2018) wirtschaftlich würden, während sich bei diesem Preis bei den konventionellen Erzeugern eine Verschiebung zu Gunsten der Gaskraftwerke ergeben würde. Kohlekraftwerke und besonders Braunkohlekraftwerke gerieten hingegen unter starken wirtschaftlichen Druck. Biogas- und Biomassekraftwerke wären jedoch in den meisten Fällen erst ab etwa 75 €/t CO2 wettbewerbsfähig.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert und im Februar 2019 abgeschlossen. Der Endbericht ist unter folgendem Link verfügbar:
https://www.bundestag.de/resource/blob/659170/ddf20a194ea45c22f96bbde7d4ee9b16/Stellungnahme-von-Prof-Klepper-Ph-D–data.pdf

Auftraggeber:
IFW Kiel Institute for the World Economy

Projektdauer:
2018-2019