Notwendigkeit von Systemdienstleistungen aus Erneuerbaren

in einem dünn besiedelten Land mit wenig flexiblem Kraftwerkspark

Energynautics wurde 2018 von der Weltbank beauftragt, den National Dispatch Center, der in der Mongolei als Übertragungsnetzbetreiber fungiert, bei einer Revision der Netzanschlussregeln für Erzeugungsanlagen zu unterstützen. Der bestehende Grid Code wurde im Detail analysiert und Empfehlungen für Änderungen entwickelt und von Dr. Thomas Ackermann im Rahmen eines Workshops in Ulaanbaatar 2019 vorgestellt.

Aufgrund der Lage auf einem Hochplateau mit trockenem Kontinentalklima verfügt die Mongolei über exzellente Wind- und Solarressourcen. Laut Regierungsplänen soll dieses Potential in Zukunft vermehrt genutzt werden, allerdings stellt die Integration von Wind- und PV-Kraftwerken in das mongolische Netz eine Herausforderung dar. Das dünn besiedelte Land wird mit langen, oft nur gering ausgelasteten Freileitungen versorgt, wodurch die Spannungsregelung sich schwierig gestaltet. Weiterhin besteht der konventionelle Kraftwerkspark größtenteils aus sehr alten Kohlekraftwerken in Kraft-Wärme-Kopplung, die kaum Flexibilität bereitstellen können. Die Frequenzregelung wird daher hauptsächlich von den Nachbarländern übernommen.

Diese Rahmenbedingungen erfordern weitergehende technische Fähigkeiten von EE-Anlagen, da diese bereits von Anfang an dringend benötigte Systemdienstleistungen bereitstellen müssen. Auf der Grundlage der Erfahrungen in Ländern mit bereits weitaus höherem Erneuerbaren-Anteil und dem guten Kontakt zu Netzbetreibern und Anlagenherstellern weltweit gelang es dem Energynautics-Team, umfassende technische Regeln zu erstellen die einerseits den Anforderungen des mongolischen Systems gerecht werden, andererseits aber von modernen Erzeugungsanlagen problemlos erfüllt werden können.

Auftraggeber:
Weltbank

Projektdauer:
2018-2019