Das zukünftige Stromsystem sollte dezentrale Erzeugung und Flexibilitäten nutzen
Dezentralitätsstudie Rheinland-Pfalz abgeschlossen
Die von der Regierung von Rheinland-Pfalz (RLP) beauftragte Dezentralitätsstudie wurde im Februar 2021 erfolgreich abgeschlossen. Energynautics hat diese Studie zusammen mit dem Öko-Institut und der Stiftung Umweltenergierecht durchgeführt.
Im Rahmen der Studie hat Energynautics das Energiesystem von Rheinland-Pfalz für die Jahre 2030, 2040 und 2050 modelliert, um die Vor- und Nachteile eines dezentralen Energiesystems gegenüber einem zentralen System zu vergleichen.
Die Modellierung wurde in PyPSA durchgeführt, einer Open-Source Software für die Simulation und Optimierung von Energiesystemen in Python. Zusätzlich zu den Verbrauchern und Erzeugern enthielt das Modell verschiedene Flexibilitäten, wie z.B. Batteriespeicher, Elektromobilität, Wärmepumpen und Power-to-Gas. Zunächst wurde ein Basisszenario optimiert, das die Minimierung der Gesamtkosten als Zielfunktion hatte. Dessen Ergebnisse wurden mit einem dezentralen Szenario verglichen, in dem benachbarte Regionen zu Energiewaben kombiniert wurden, die als Zielfunktion eine maximale Autarkie hatten.
Die Modellierungen haben gezeigt, dass durch Einführung von Energiewaben und einer Anpassung der Betriebsweise, die Autarkie gesteigert werden kann. Bei einem Anteil erneuerbarer Energien von 100 % führt jedoch bereits die zentrale Optimierung zu einer sehr hohen Autarkie, so dass die leicht erhöhte Autarkie der dezentralen eigenverbrauchsoptimierten Betriebsweise nur durch höhere Betriebskosten und einen verstärkten Einsatz konventioneller Erzeugung erkauft werden kann.
Es wurde abschließend festgestellt, dass das zukünftige Stromsystem dezentrale Erzeugung und Flexibilitäten (z.B. Batterien, flexible Lasten) nutzen sollte. Allerdings sollte die Optimierung weiterhin hauptsächlich auf zentraler Ebene stattfinden: das Stromnetz als zentrale Flexibilitätsoption spielt weiterhin eine entscheidende Rolle.
Lesen Sie mehr dazu in der Pressemitteilung des Ministeriums und im Projektbericht.

Optimierung des Erzeugungseinsatzes für eine Sommerwoche in 2030.

Autarkiegrad des Bassisszenarios in 2030.